Warum dieser Ratschlag sogar hilfreich sein kann und was man konkret tun kann, um Stress zu verhindern, zu reduzieren und zu bewältigen
Stress hat viele Gesichter und ein Zuviel an Stress äußert sich auf unterschiedlichste Weise. Das Gute ist, dass unser Körper und Geist Signale aussenden und uns warnen. Das Gefühl von Überforderung und Hilfslosigkeit, Gereiztheit, Müdigkeit, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, ständige Verspannungen der Muskulatur, Magen-Darm-Probleme … Die Liste ist lang, die Warnsignale sind vielfältig und teils unspezifisch, da sie natürlich auch mit anderen Dingen in Verbindung stehen können. Daher ist es ratsam, bei anhaltenden Schwierigkeiten, von ärztlicher Seite den gesundheitlichen Zustand abklären zu lassen. Hängen die Warnsignale mit Stress zusammen, dann gibt es Möglichkeiten, diesen vorzubeugen und zur Bewältigung des Stresses beizutragen.
Warnsignale ernst nehmen
Doch auch wenn man noch so sehr gewillt ist, Stress aus dem Leben zu verbannen, ist es in der Realität schwer umsetzbar. Stress gehört zum Leben dazu. Es gibt einfach stressige Phasen, es gibt Momente, in denen alles auf einmal kommt und man nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Es liegt aber an einem selbst, wie man damit umgeht: Nimmt man den Fuß frühzeitig vom Gaspedal oder trittt man es noch ordentlich durch und beschleunigst damit den Weg nach unten in der Abwärtsspirale … Manchmal kann es auch sein, dass man Scheuklappen aufhat, dass man gar nicht merkt, dass man dringend die Bremse betätigen bzw. den Fuß vom Gaspedal nehmen sollte. Da können solche Ratschläge wie „Stress‘ dich doch nicht so!“ tatsächlich ein guter Hinweis sein, dass man vielleicht geradewegs in sein „Unglück“ rennt. Wenn es Menschen um einen herum auffällt, dass man gestresst wirkt, kann es daher auf jeden Fall sinnvoll sein, einmal in sich hinein zu spüren und sich zu fragen: Wie geht es mir gerade wirklich? Welche Signale sendet mir mein Körper? Und welche Signale sende ich gerade aus und warum? Noch besser ist es natürlich, regelmäßig sich selbst zu reflektieren und in sich hineinzuhorchen, um frühzeitig handeln zu können.
Das kannst man außerdem tun
Stress (wenn möglich) verhindern, reduzieren und bewältigen – das sind die drei Dinge, die man tun kann, um seiner physischen und psychischen Gesundheit etwas Gutes zu tun und dafür zu sorgen, dass die eigenen Batterien nicht leer werden und damit die Gefahr eines Burnouts droht. Meine persönlichen Tipps habe ich hier einmal zusammengetragen:
- Multitasking vermeiden
Multitasking ist für unser Gehirn tatsächlich eine Belastung und kann sogar zu Gedächtnisstörungen führen. Besonders bei Tätigkeiten, die höhere Anforderungen an die geistigen Fähigkeiten stellen, stößt das Gehirn an seine Grenzen. Daher ist es besser, Dinge nacheinander zu erledigen statt sich zwischen verschiedenen Aufgaben gedanklich hin- und herzubewegen.
- Für Ruhe und Bewegung sorgen
Um Stress vorzubeugen und abzubauen sind Ruhezeiten und Bewegung von großer Bedeutung. Neben ausreichend Schlaf, gerne auch einem Power Nap zwischendurch, sind entspannende Spaziergänge ideal sowie Entspannungsmethoden, wie Fantasiereisen, Meditation, progressive Muskelentspannung oder spezielle Atemübungen. Ergänzt werden dürfen sportliche Aktivitäten, die Spaß machen und gut tun – gerne auch an der frischen Luft.
- Über belastende Situation sprachen und/oder sie aufschreiben
In belastenden Stresssituationen ist es zudem hilfreich, sich in Gesprächen mit Freunden und Familie den Kummer von der Seele zu reden. In manchen Fällen kann zudem der Gang zu einem Therapeuten ratsam sein. Auch ein Coaching kann Hilfe zur Selbsthilfe geben. Selbstreflexion in schriftlicher Form kann ebenfalls zum Stressabbau beitragen und diesen vorbeugen.
- Öfter mal „Nein“ sagen
Es ist wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und öfter einmal „Nein“ zu sagen, statt zu versuchen „das auch noch zu erledigen.“ Es nützt nichts, wenn man ausbrennt. Davon hat keiner etwas – man selbst am allerwenigsten!
- Aufgaben abgeben und Hilfe annehmen
Wenn man merkt, dass es zu viel wird, sollte man versuchen, Aufgaben zu delegieren und Hilfe anzunehmen sowie um diese zu bitten. Auch wenn man glaubt, dass dies ein Zeichen von Schwäche ist: Im Gegenteil! Es zeugt von Stärke und macht einen nahbar.
- Auf eine gesunde Ernährung achten
Gesunde Mahlzeiten können die Stressresistenz fördern und die Stimmung heben. So können zum Beispiel Kohlenhydrate (z. B. Vollkornprodukte und Kartoffeln) die Laune verbessern. Am besten wirken sie, wenn sie mit eiweißreichen Lebensmitteln kombiniert werden. Vitamine, wie C, D, E und B unterstützen das Immunsystem und federn Stressfolgen ab. Magnesium (z. B. in Haferflocken, Bananen und Nüssen enthalten) fördert zudem die innere Ruhe.
- Negative Gedanken stoppen
Wenn man anhaltende negative Gedanken hegt, können diese zu seelischem Stress führen und sind zudem nicht hilfreich, um aus der Stressspirale herauszukommen. Ertappt man sich bei Gedanken, wie „Das schaffe ich nie.“, „Ich kann nicht mehr.“, „Das muss ich jetzt auch noch schaffen.“, sollte man sich im Kopf oder laut „Stopp!“ sagen und sich fragen: „Ist dieser Gedanke gerade hilfreich für mich?“ Beantwortet man die Frage mit „Nein“, sucht man sich einen Gedanken, den man stattdessen denken möchten und der einen voranbringt, der Energie gibt oder einen zur Ruhe bringt.
- Tipp als Soforthilfe bei Stress
Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr? Du fühlst dich gestresst bis zur Haarwurzel und kannst nicht mehr klar denken? Dann probiere doch einmal meinen SOS-Tipp aus: Halte deine Hände und Handgelenke für eine Weile unter kaltes Wasser. Du wirst spüren, dass du ruhiger wirst und danach wieder klarer denken kannst.
Was sind deine Anti-Stress-Tipps? Teile diese gerne in den Kommentaren.