Das richtige Motiv als Schlüssel zum Erfolg

„Französisch ist einfach nicht mein Ding und ehrlich gesagt, wollte ich lieber einen anderen WPK belegen, am liebsten Fußball. Aber meine Eltern wollten, dass ich Französisch nehme…“ Diese Ehrlichkeit eines ehemaligen Schülers von mir fand ich ausgesprochen mutig. Er offenbarte mir das Ganze in einem persönlichen Vier-Augen-Gespräch, in dem es um seine fehlende Motivation und damit verknüpft auch seine knapp ausreichende Leistung im Fach Französisch ging. Sein Desinteresse am Fach war mir bereits bei der Übernahme der Klasse aufgefallen. Statt sich konstruktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, sorgte dieser Schüler aktiv dafür, gemeinsam mit seinem besten Freund (dem es ebenso ging wie ihm) den Unterricht zu stören oder er träumte vor sich hin. Wie ich erfuhr, hatte er sich mit seinem Kumpel das Ziel gesetzt, so schlecht zu sein, dass sie gemeinsam den Kurs verlassen dürfen. Davon wussten ihre Eltern allerdings nichts, die alles versuchten, ihre Söhne zum Französischlernen zu motivieren.

Ist man allerdings in der 8. Klasse und hat bereits seit zwei Jahren Französisch belegt, ist es leider nicht so einfach den Kurs zu wechseln, sodass ich den beiden Jungen diesen Zahn schnell ziehen konnte.

Auf der Suche nach einem Motiv

Als ich beide Jungen fragte, was denn für sie ein Motiv sein könnte, um dennoch ihr Bestes im Französischunterricht zu geben, kam das, was ich erwartet hatte: „Da gibt es nichts, Französisch ist ätzend. Nichts gegen Sie. Das liegt an der Sprache.“

Die Situation schien zunächst festgefahren zu sein, bis mir die Idee kam, eine Verbindung zum Fußball herzustellen. Ich wusste, dass beide leidenschaftliche Fußballspieler im Verein sind und es liebten, sich dort immer wieder Herausforderungen zu stellen. Wir unterhielten uns über das Training, die dortigen Herausforderungen und die Fähigkeiten, die man braucht, um beim Fußball erfolgreich zu sein, wie Teamfähigkeit, Durchhaltevermögen, Willensstärke und Geschicklichkeit.

Die Motivation war geweckt

Wir schauten dann gemeinsam, wie sie diese Fähigkeiten auch im Französischunterricht einsetzen und weiter trainieren können. Et voilà – der Knoten war geplatzt! Ein Funkeln war in den Augen der Jungen zu erkennen – Interesse und Ehrgeiz waren geweckt. Und dann passierte etwas, womit ich nie, wirklich niemals gerechnet hatte. Die Jungen fingen an, sich gegenseitig zu pushen und waren kaum noch zu bremsen. Ihre Motivation war geweckt, da sie ihr Motiv gefunden hatten. Innerhalb kürzester Zeit rutschten beide eine Note nach oben, Tendenz steigend.

Ich denke immer noch gerne an diese Erfolgsgeschichte der Jungen zurück, die zeigt, wie wichtig es ist, ein Motiv zu haben, einen inneren Antreiber, mit dem du dich selbst nach vorne bringen kannst. Kommen dann noch deine persönlichen Motivatoren ins Spiel, wirkt das wie ein Turboantrieb. Mehr zum Thema Motivatoren gibt es in meinem nächsten Beitrag.

Alles Liebe & viel (Lern-)Erfolg!

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